Die Altblockflöte – Die erwachsene Blockflöte

Die Altblockflöte ist die Königin in der Blockflötenfamilie. Wann immer man mit der Sopranblockflöte in ein fortgeschrittenes Level kommt, ist der nächste Schritt immer der Griff zur Altblockflöte. Die etwas größere Blockflöte ist ein sehr beliebtes Soloinstrument. So hat Vivaldi z.B. sehr virtuose Konzerte für die Altblockflöte komponiert. Auch in Bachs Brandenburgischen Konzerten werden die Altblockflöten als Soloinstrumente verlangt.

Die Altblockflöte ist unter den eingefleischten Blockflötisten sehr beliebt. Wann immer man die Vorzüge einer Blockflöte einem Fachkundigen Publikum näher bringen möchte, greift man erstmal zu der größeren Schwester der Sopranblockflöte. Sie ist ungefähr 15cm länger und misst in der Regel um die 45cm. Dadurch klingt sie natürlich tiefer und für viele Ohren angenehmer als die oft als schrill empfundene Sopranblockflöte, gegenüber der noch etwas größeren Tenorblockflöte hat sie den Vorteil das die Tonlöcher näher beieinander sind.

Entgegen der landläufigen Meinung man müsse erstmal auf der Sopranblockflöte beginnen, eignet sich die Altblockflöte natürlich auch als Einstiegsinstrument. Da die Lochabstände bauartbedingt natürlich etwas größer sind hängt der Einsatz als Erstinstrument in erster Linie natürlich von der Größe der Hände ab. Das Schließen aller Löcher in bequemer Handhaltung sollte in jedem Fall bewältigt werden, ist dies nicht oder nur mit einer unnatürlichen Haltung möglich sollte man lieber zur Sopranblockflöte greifen.

Tonumfang

Die Altblockflöte Lage hat in der Regel einen Tonumfang vom f‘ bis zum g“‘ also 2 Oktaven plus 2 Halbtöne. Sie ist in der Regel in f‘ (manchmal auch in g‘) gestimmt. Je nach Können reicht der Tonumfang sogar bis zum c““. Mit einem Klappensystem können auch Töne unterhalb des f‘ erreicht werden wie z.B. mit der Küng E3 die auch das e‘ erreicht. Mit dem Tonumfang liegt der Blockflötenalt eine Oktave über dem Sopran der menschlichen Stimme. Tiefere Tonlagen sind dann durch die Tenorblockflöte zu erreichen.

Verbreitung und musikalische Verwendung

Flöten nach dem Prinzip der Blockflöte finden sich in den verschiedensten Kulturen seit Jahrtausenden von Jahren. Die Blockflöte gehört zu den ältesten auch heute noch gespielten Instrumenten. Von den Hirten über die Gaukler und Spielmänner im Mittelalter fand die Blockflöte in der Renaissance den Einzug in die Kapellen der Hof- und Adelskapellen. Hier wurde auch die Verbreitung der übrigen Instrumente aus der Familie der Blockflöten vorangetrieben. Der musikalische Anspruch stieg stetig und die Instrumente wurden stark verändert und optimiert. In der Alt-Lage stach dieses Instrument aus allen anderen der Blockflötenfamilie hervor. Viele Komponisten schrieben Solowerke für die Altblockflöte, das Instrument war zu der Zeit sehr populär.

Auch heute, nach dem „großen Wiederentdecken“ der Blockflöte spielen die bekannten Blockflötisten und -flötistinnen sehr häufig auf einer Altblockflöte. So ist zum Beispiel die Populäre Altblockflöte K4 von Maurice Steger in Zusammenarbeit mit Ernst Meyer und der Blockflötenmanufaktur Küng entstanden.

Material

Olivenholz für die Herstellung einer Altblockflöte
Die auffällige Maserung von Olivenholz eignet sich hervorragend für die großen Altblockflöten

Die verwendeten Materialien haben bei der Altblockflöte noch größere Auswirkungen auf Klang und Durchsetzungsvermögen des Instrumentes wie bei der Sopranblockflöte. Auch die Materialien ähneln sich natürlich Ahorn oder Birne sind beliebte Hölzer, aber auch Kirsch- und Buchsbaum werden gern verwendet. Neben den exotischen Hölzern Bubinga und Grenadill sind vor allem auch Palisander und Olivenholz sehr beliebt.

Bei den Einsteigerflöten wird am häufigsten Ahorn oder auch Kunststoff verwendet. Firmen wie Yamaha oder Aulos bauen auch aus PVC sehr gut klingende Altblockflöten. Sie sind pflegeleicht und robust zu sein was für die Ausbildung natürlich von Vorteil ist. Gerade aber bei der Altblockflöte sind die Unterschiede zwischen den verwendeten Materialien aber wesentlich deutlicher zu hören als bei den kleineren Modellen, daher steigen fortgeschrittene Schüler oft recht schnell auf ein höherwertiges Instrument um.

Beliebte Altblockflöten Modelle

Allem voran muss man hier wohl die Küng K4 nennen, der offene und klare Klang dieses Instruments sucht schon seinesgleichen. Bei Preisen zwischen 1200 und 2000 Euro ist das aber auch nicht gerade ein Einsteigerinstrument. Hier bieten sich Instrumente von Yamaha oder Aulos zum ersten kennenlernen an, die Instrumente sind in der Regel unter 30 Euro zu haben. Für ambitionierte Einsteiger sind auch die Mollenhauer Prima Modelle gut geeignet die mit einem Kunststoff Kopf ausgestattet sind und um die 100 Euro kosten. Die Firma Adler Heinrich hat auch für Einsteiger eine Altblockflöte aus Ahorn in deutscher oder barocker Griffweise im Programm. Diese sind für ca. 70 Euro zu haben und eine wunderbare Alternative zu den meist doch recht sterilen PVC-Flöten.

Werke für Altblockflöte

Was ist die barocke Griffweise für Altblockflöte?

Die Altblockflöte ist generell nur in der barocken Griffweise üblich. Zwar gibt es auch Flöten in deutscher Griffweise, diese sind aber längst nicht so gebräuchlich wie bei der Sopranblockflöte. Bei der barocken Griffweise wird für das b auf der Altblockflöte ein Gabelgriff benötigt. Das erschwert das Erlernen des gesamten Tonumfangs am Anfang ein wenig. Da aber selten kleine Kinder mit der Altblockflöte beginnen fällt dies nicht ins Gewicht. Die Altblockflöte wird in der Regel erst nach der Sopranblockflöte genutzt da die etwas größere Flöte auch etwas größere Hände benötigt.

Welche Altblockflöte für den Anfang?

Mit einer Moeck Rottenburg zu beginnen ist sicher nicht die beste Idee, obwohl es ein sehr schönes Instrument ist. Daher gibt es gute und robuste Altblockflöten aus PVC die ihren Dienst am Anfang hervorragend verrichten, aber auch die günstigen Modelle der Firma Schneider aus Vollholz, wissen durchaus zu überzeugen. Wenn man etwas geübter ist und merkt das dieses Instrument das Interesse geweckt hat, kann man leicht auf ein höherwertiges Modell umsteigen, und hat auch schon Vergleichswerte durch die günstige Einstiegerflöte, welche immer noch als Zweitinstrument dienen kann.

Wer baut die besten Altblockflöten?

Ganz klar die Firma Küng aus der Schweiz. Nein! Das war Ironie. Es gibt nicht die beste Altblockflöte. Die beste Flöte ist immer die auf der Sie am besten klar kommen, und wenn das eine Aulos 209b aus PVC ist, dann ist dieses Instrument das beste für Sie. Nicht für jeden ist eine Küng K4 die beste Wahl und schon gar nicht die E3, das sind Spitzeninstrumente die in den Händen von Spitzenmusikern wahre Wunder vollbringen können. Sie können aber aus einem Anfänger keinen Fortgeschrittenen machen. Da müssen Sie schon Harry Potter fragen.

Wie ist die Altblockflöte gestimmt

Allgemein ist eine Stimmung in F üblich. Es gibt aber auch Instrumente die in G gestimmt sind. Diese werden für Werke aus der Renaissance auch benötigt.

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