Kling Glöckchen für Blockflöte

Kling Glöckchen, das Lied vom Christkind das um Einlass gewährt und milde Gaben mitbringt. Ja, im Winter ist’s kalt draußen, da kann man schon mal frieren, auch wenn man das Christkind ist. Ich dachte früher eigentlich immer das es der Weihnachtsmann ist der da um Einlass bittet. Da musste die Pastorenstelle in unserem Ort erst ein paar mal gewechselt werden bis mir erzählt wurde das es mitnichten der Mann im roten Anzug ist sondern das Christkind. Aber bei dem ganzen Gerede von den Glöckchen kann man da auch schon mal fehlgeleitet werden.

Das Weihnachtslied ist für Anfänger auf der Blockflöte in F-Dur am besten geeignet. Beide Stimmen müssen ein f greifen was bei den ganz frühen Anfängern zu einem Hindernis werden kann. Ansonsten ist noch zu beachten dass zwischendurch das b zweimal zu einem h aufgelöst wird und auch die Intervalle sind nicht immer ganz ohne Probleme zu überbrücken. Insgesamt ist das Lied, trotz seiner leichten Rhythmik, nicht das einfachste Weihnachtslied. Wesentlich einfacher ist hier z.B. Morgen kommt der Weihnachtsmann, und für Blockflötenanfänger eher zu empfehlen.

Noten zum Weihnachtslied

Liedtext

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Lasst mich ein, ihr Kinder,
ist so kalt der Winter,
öffnet mir die Türen,
lasst mich nicht erfrieren!
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Mädchen, hört, und Bübchen,
macht mir auf das Stübchen!
Bring euch viele Gaben,
sollt euch dran erlaben.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!
Hell erglühn die Kerzen,
öffnet mir die Herzen!
Will drin wohnen fröhlich,
frommes Kind, wie selig.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,
kling, Glöckchen, kling!

Informationen zu Kling Glöckchen

Das Gedicht wurde vor 1854 von Karl Enslin verfasst, der sich im übrigen auch für den heute bekannten Text zu „Guter Mond du gehst so stille“ verantwortlich zeigt. Der Lehrer aus Frankfurt dichtete den Text unter dem Titel „Christkindchens Einlass“. Enslin erteilte dem Komponisten Benedikt Widmann die Erlaubnis einen Teil seiner ungedruckten Gedichte vertonen und veröffentlichen zu lassen, darunter fiel auch „Christkindchens Einlass“, die Melodie dazu schuf der Komponist Wilhelm Speyer. Allerdings ist die heutige Melodie eine andere, deren Komponist bisher noch unbekannt ist, daher gilt Melodie zu „Kling Glöckchen“ als Volksweise, bzw. traditionelle deutsche Volksmelodie.

Einen großen Teil zur Bekanntheit des Liedes hat auch die Tatsache, das im Lied selbst offen ist wer da nun die milden Gaben bringt. Somit ist das Lied über verschiedene Glaubensrichtungen hinweg einsetzbar. Unter dem Titel „Christkindchens Einlass“ wäre dies nur schwer möglich gewesen. Das Lied überlässt die Person die um Einlass gewährt der Fantasie des Zuhörers, mit bösen Zungen könnte dies auch ein Bösewicht sein, der sich unter Vortäuschung von Geschenken, den Zutritt zum Haus verschaffen will.

Der Dichter des Textes hat von der zunehmenden Popularität des Liedes selbst nicht mehr viel miterlebt, er starb im Jahr 1875 schon vor den sich häufenden Veröffentlichungen und Neuschöpfungen des Liedes.

Mittlerweile gibt es knapp 200 verschiedene Notendrucke und weit über 231 Tonträger die dieses Lied enthalten. Es gehört ins Repertoire von unzähligen Ensembles und Künstlern, dennoch ist es weltweit nicht so bekannt wie O‘ Tannenbaum oder Stille Nacht. Auch Übersetzungen des Textes in anderen Sprachen sind öffentlich nicht weit verbreitet.

Das Lied verbreitete sich durch verschiedene Sammlungen und Liederbücher in ganz Deutschland. Auch im ersten Weltkrieg war es in Soldatenliederbüchern abgedruckt, was natürlich eine enorme Popularität verursachte.

Es existiert aber noch eine weitere Version unter dem Namen Christkindchens Einlass vom von Carl Reinecke. Carl Reinecke erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig und war unter anderem Lehrer von Edvard Grieg.

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